Sonntag, 25. März 2012

„Ich wusste es! Von diesen Städtern mit ihren Flugmaschinen kommt nichts Gutes!!“


2002 brachte Illusions Softworks "Mafia" raus. 2008 kaufte ich mir (angeregt durch einen guten Freund) "Mafia". Ich steh auf "Der Pate", "Goodfellas" und "Es war einmal in Amerika". Ich liebe alles was mit Mafia zu tun hat und der Zeit als Verbrechen noch ein ehrbarer Beruf war. (Naja vllt. nicht ganz sooo ehrbar aber doch mit Regeln und Vorschriften) Doch im Gegensatz zum Paten fängt Mafia mit einem Knall an. Und zwar dem Knall von Sam und Paulies Wagen den sie gegen die Wand gesetzt haben. Und wir als unbeteiligter Taxifahrer werden plötzlich in eine Verfolgungjagd mit der verfeindeten Familie reingezogen. Doch darüber zu sinieren bleibt eigentlich keine Zeit. Der Instinkt (und Sam und Paulie) sagt uns das wir aufs Gas treten müssen um unsere Haut zu retten. Mitten in den nächtlichen Strassen von Downtown müssen wir unsere Verfolger abschütteln. Schon hier fällt mir das erste Mal auf. Genauso hab ich mir das Amerika der 30er immer vorgestellt. Noch stärker wird der Eindruck in der darauffolgenden Mission, in der man unter Zeitdruck nörgelnde Gäste mit seinem Taxi in der Stadt rumkutschieren darf. Während der wohlverdienten Zigarettenpause in Little Italy passiert es dann. Die Racheaktion der mit den Salieris verfeindeten Familie trifft uns und wir rennen durch Hinterhöfe und kleine Gassen davon, während uns unsere Verfolger die Kugeln um die Ohren ballern. Ganz Lost Heaven sieht super (atmosphärisch) aus. Und dabei ist es bereits 6 Jahre alt als ich es zum ersten Mal spiele. Alles passt zusammen. Auch wenn sich Charactermodelle bei Polizisten und Passanten andauerend wiederhohlen und in der deutschen (geschnittenen) Version Passanten auch nur umfallen wenn man sie mal anfährt oder anschießt. Aus Versehen, versteht sich natürlich. Aber das wird durch die Glaubwürdigkeit der Stadt wieder ausgebügelt. Vor allem in Works Quarter aber auch im Rest der Stadt. Dazu tragen auch die (eigentlich nurtzlosen) Strassen- und Hochbahn und der restliche Verkehr bei. Und das obwohl grade Passanten alle nur rumlaufen. Scheinbar planlos und ohne Ziel.
Weiterhin ist Lost Heaven nicht einfach durch unsichtbare Sperren begrenzt. Die Entwickler haben sich wenigstens die Mühe gemacht, die Gebiete durch Baustellen und sonstige Strassensperren unzugänglich zu machen. Später jedoch kann man auch aufs Land fahren. Das aber steht dem Reiz der Stadt dann doch in einigem nach.
Ein weiterer Pluspunkt für die hohe Dichte und Glaubwürdigkeit der Stadt machen die (leider wenigen) Gebäude aus die man betreten kann. Im Laufe der Missionen zeigt sich, dass auch die Innenarchitektur eigentlich immer grandios und nachvollziehbar ist. Gerade in der Mission in der man als Leibwächter für Don Salieri einspringen muss und sich plötzlich einem Mordanschlag gegenüber sieht weiß das Spiel einfach durch glaubwürdige (und verdammt enge) Treppenhäuser und Wohnungen zu bestechen. Aber auch ein verlassenes, baufälliges Gefängniss, ein Schaufelraddampfer, Hinterhöfe, ein Hotel und einiges mehr weiß Mafia stilvoll und keineswegs generisch umzusetzen.
Ich könnte mich jetzt vermutlich noch für weitere 10-20 Minuten in Lobeshymnen allein auf die Architektur von Mafia verlieren. Aber letztendlich läuft es doch nur auf das eine raus. Ich kann Mafia 1 jedem empfehlen der es noch nicht gespielt hat und zumindest ein wenig ein Fable für das Thema hat. Denn zusätzlich zur Glaubwürdigkeit von Lost Heaven kommt noch die grandiose Story und die Tatsache, dass man es sich heute tatsächlich noch ansehen kann.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen